Achtringele in Laupen (31. Dezember)

Das Achetringelen beginnt am Silvesterabend nach dem letzten Glockenschlag um 20 Uhr. Vom Schloss Laupen her erklingt ein Heidenlärm von Glocken- und Treichelklängen. Langsam nähert sich der Umzug dem Städtchen. Der Anführer schreitet voran. Mit seiner schweren Holzmaske tastet er sich langsam den steilen, gepflasterten Rain hinunter. Finsternis herrscht. Dennoch lassen sich auf der riesigen Holzmaske verzerrte Züge, eine gewaltige Nasen und tiefe Falten erkennen. Das zottige Fell, das der Anführer trägt, verstärkt das furchterregende Bild. Er trägt eine fünf Meter hohe Stange, an deren Ende immergrüner Wachholder fachgerecht zu einem Besen gebunden ist.

Hinter dem Anführer folgen zwölf Besenmannen in Viererkolonnen. Blateremandli wirbeln quirlig herum und erhalten mit ihren "Söiblatere" (aufgeblasene Schweineblasen) die Ordnung unter den Besenmannen und Glöggelern aufrecht: Hier wird einer zu langsamerer Gangart veranlasst, dort ein anderer in die geordnete Reihe zurückgeführt. Die Blateremandli haben Strümpfe über das Gesicht gezogen, was ihnen ein verzerrtes Aussehen verleiht. Vorwitzige Zuschauer erhalten ebenfalls ordnende Schläge durch die Blateremandli.

Langsam erreicht der Zug den Läubliplatz. Der Anführer stellt sich in die Mitte des Platzes. Seine zwölf Gesellen umringen ihn. Sie alle sind mit langen Besen ausgestattet. Um sie herum verteilen sich die Glöggeler. Nun bringen die Ordnenden die Glocken zum Verstummen. Gespannte Stille tritt ein. Der Anführer drückt seine Maske nach oben und verkündet den Achetringeler-Spruch.

Dieses Szenario wird an fünf ausgewählten Plätzen vollzogen. Nach dem der Umzug geendet hat, legen die Bäsemanen Ihre langen Besen und die Maske ab und die Blateremandli reisen sich den Strumpf vom Gesicht. Nun kann die wilde Hatz beginnen, in kleinen Gruppen rennen die Jugendlichen durch die Zuschauer und suchen sich gleichaltrige, welche nicht am Umzug mitgemacht haben. Diese müssen sich auf den Boden knien und die Blatern auf Ihrem Rücken tanzen lassen.

Für die Zuschauer sieht dies etwas brutal aus, aber es ist nicht schmerzhaft!!

 

Der Besuch dieses Brauches lohnt sich für auf alle Fälle, egal ob für Ortsansässige oder als Besucher!